Christian Ernst: Das Fest

Das Fest
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  • 978-3-88190-887-0
Seitenanzahl: 128 Seiten
Abbildungen: über 120 Fotos
Band-Nr.: Lindemanns Bibliothek Band 257
Lässt sich „Das Fest“ in Worte fassen? Kaum. Vielleicht am ehesten als: ein Glücksfall. Oder:... mehr

Lässt sich „Das Fest“ in Worte fassen? Kaum. Vielleicht am ehesten als: ein Glücksfall. Oder: ein Geschenk. Ein Geschenk für eine Stadt, die sich mit dem Feiern nicht immer leicht tut, in der „ned gemeckert scho genug gelobt“ ist und deren Impulsivität mitunter der zweiten Hälfte ihres Namens Rechnung trägt. „Das Fest“ ist da belebender, als es Fasching, Maifeier, Abiparty oder Oktoberfest (oder was sonst noch anderswo so üblich ist) sein könnten.
Weil es nicht nur einzelne Gruppierungen erreicht, sondern fast alle. Weil es sozusagen vor der Haustüre stattfindet und doch international ist. Weil es das Straßenfest von nebenan mit dem großen Rockspektakel verbindet – und einem die teuren Tickets und die regen-durchweichten Zeltnächte erspart.
So hat es etwas erreicht, was für viele Ereignisse nur als Worthülse behauptet wird: Es ist nicht mehr wegzudenken. Allein deshalb, weil mittlerweile so viele Generationen diese drei besonderen Sommertage am Hügel erlebt haben, dass die Erinnerungen an besondere Momente – mit Bands, mit Freunden, mit dem Wetter – zu zahlreich sind, um jemals zu verschwinden.
Mag sein, dass  „Das Fest“ übers Jahr gewissermaßen weggesperrt ist, als würde man es in der eigenen Erinnerung von einem Wächter hinter einem Gitter in Schach halten lassen – so etwas kann einem bei dem Bild von Seite 91 durch den Kopf schießen. Aber wenn der Sommer sich warmgelaufen hat, die Ferien bevorstehen und die Nacht nach Musik schreit, dann öffnet sich das Gittertor. Und steht man erst am Hügel, dann ist alles (und jeder) wieder da.
Wenn „Das Fest“ nun in der eigenen Erinnerung lebt – wozu dann weitere Bilder? Zumal in Zeiten, in denen fast jeder Moment von tausenden Handykameras festgehalten wird? Weil die Kamera von Christian Ernst den Blick aufs „Fest“ sozusagen umdreht: Sie zeigt eine Perspektive, die sonst nur die Künstler und die Organisatoren erleben, backstage und auf der Bühne. Und sie entdeckt die Poesie unauffälliger Details als Teil des großen Ganzen. Gut, komplett fassen lässt sich „Das Fest“ auch hierin nicht. Aber neu nacherleben. In Vorfreude auf die nächsten drei Tage im Juli. (Andreas Jüttner)

Andreas Jüttner ist stellvertretender Leiter der Kulturredaktion der Badischen Neuesten Nachrichten. Erste „Fest“-Lieblingsband: M. Walking On The Water (1988, Debüt-LP hatte vier Wochen Lieferzeit im Plattenladen). Bislang letzte „Fest“-Lieblingsband: The Subways (2015, Album-Download in der Nacht nach dem Konzert).


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